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  • AutorenbildJules Cachecoeur

HALOGEN.

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Streifen Halogenlichter neben dem Gehweg. Ich sehe die Ränder, kann dank dem Leuchten nicht stolpern, doch vielleicht passiert es mir trotzdem?

Meine Gefühle sind wirr, bunt und riechen nach Pappmaché. Ich habe keine Ruhe, um sie in eine Form zu pressen. Ich habe keine Zeit sie mir genauer anzusehen. Sie tun mir weh und je mehr ich mich mit ihnen beschäftige, desto härter, größer, ernster werden sie.

Straßenlaternenlichter beleuchten schweigend den Weg in der einsamen, stillen schwarzen Nacht. Frauenparkplätze ganz nah am Eingang, Ausgang, kurze Fluchtwege, Transparenz. Und trotzdem habe ich Angst, weil alle Wege wegführen von diesem Ort, dieses Loch. Das Loch bin ich.

Dramatisch platschen meine Tränen auf meine Wildlederschuhe und versickern dort wie auf Moos. In mir zerhacktes Gestein, Staub und auf der Fensterbank liegen Kehrblech und Handfeger. Es könnte alles so geordnet sein, doch ich habe kein Vertrauen mehr übrig in die Ordnung der Dinge, die Naturgesetze. Alles geht vorüber.

Und wenn der Morgen graut, dann wirkt das alles halb so wild. Alles tut halb so weh, ist halb so gefährlich. Meine Knie sind geschwollen von der Nacht. Asphaltblut und ein Loch im Jeansstoff. Keiner hat’s gesehen, wie ich fiel. Und nun gehe ich wieder. Im Hellen. Ohne Hilfe aufgestanden.

Das muss ausgesehen haben.

Die Straße blank im Sonnenlicht und ich ganz einsam im Konfettiregen.

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